Diagnose Krebs - was nun?

Überwindung des Schocks

Das Kompetenznetz möchte mit seinen Angeboten und seiner Arbeit die psychoonkologische Unterstützung von Krebspatienten fördern. In enger Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Gesellschaften, die auf diesem Gebiet tätig sind, widmet sich das Kompetenznetz vorrangig der Integration von allen möglichen Behandlungsansätzen. Hierzu gehören die klassischen schulmedizinischen Angebote, die komplementären und auch naturheilkundlichen Ansätze. Wir möchten durch Seminare, Vorträge, Blogbeiträge und Ausbildungen Menschen unterstützen, die an einer Krebserkrankung leiden oder mit solchen Patienten in ihrer täglichen Arbeit zu tun haben. Therapeuten und Berater haben im Kompetenznetz die Möglichkeit Ihre Angebote zu veröffentlichen. Bitte sprechen Sie uns an!

Nehmen Sie sich Zeit, wieder handlungsfähig zu werden

Starten wir beim Moment der Mitteilung: Wird unsere Psyche mit einer erschreckenden Nachricht oder Situation konfrontiert – und die Diagnose Krebs zählt ohne Zweifel als solche – versetzt sie uns in einen Schockzustand. Rein biologisch betrachtet sind wir dann nur zu drei Handlungen in der Lage: Erstarren, Fliehen oder Kämpfen. Sich in Ruhe Gedanken darüber zu machen, was gerade geschehen ist und wie Sie damit umgehen möchten, ist also überhaupt nicht möglich. Leider ignorieren viele Ärztinnen und Ärzte dieses natürliche Verhalten und erwarten schnelle Entscheidungen für eine Chemotherapie, Bestrahlungen oder gar eine Operation.

Auch wenn wir Ihnen keine Empfehlung geben können, für welchen Weg der Heilung Sie sich letztlich entscheiden sollen – ob schulmedizinisch, alternativ oder eine Kombination aus beiden – raten wir Ihnen doch ganz deutlich: Lassen Sie sich jetzt Zeit! Im Leben bemühen wir uns stets darum, keine überstürzten Entscheidungen zu treffen. Warum sollten Sie diesen Leitsatz nun vernachlässigen? Denken Sie stattdessen in Ruhe darüber nach, was diese Diagnose für Sie bedeutet, holen Sie sich eine Zweit- oder gar Drittmeinungen ein und informieren Sie sich. Diese Schritte können Sie erst mal ganz für sich alleine gehen, indem Sie nachdenken, Bücher lesen oder das Internet nach seriösen Informationen durchforsten. Sie können aber auch in diesem frühen Stadium schon eine psychoonkologische Beratung hinzuziehen.

Krebs ist kein Todesurteil

Für diese „Gewöhnungsphase“ gibt es einen prägenden Leitsatz, den Sie gerne verinnerlichen dürfen: Die Erkrankung an Krebs bedeutet nicht, dass Ihr Leben bald ein Ende nehmen wird. Als psychoonkologische Berater/innen haben wir schon unzählige Betroffene begleitet und viele Wege zur Genesung miterlebt. Während Sie im Krankenhaus oder in der Arztpraxis manchmal mit düsteren Statistiken oder im schlimmsten Falle sogar beängstigenden Lebenserwartungen konfrontiert wurden, möchten wir Ihnen Ihre Handlungsfähigkeit und Hoffnung zurückgeben. Das bedeutet nicht, dass wir weniger ehrlich zu Ihnen sind. Wir verändern nur den Blick auf die Dinge.

Überprüfen Sie doch zum Beispiel einmal die Statistiken, die Ihnen bei Krankheitsfällen oft begegnen. Diese Kurven und Zahlen sagen nichts über Sie aus! Denn der Verlauf Ihrer Behandlung, die Sie noch nicht begonnen haben, kann ja noch gar nicht untersucht oder in Statistiken erfasst worden sein. Ihr Fall ist individuell und dessen Ausgang noch unbekannt. Vielleicht werden Sie eines Tages zu der kleinen Menge gehören, die aus solch düsteren Statistiken als genesende Person hervorgeht. Diese Möglichkeit wird Ihnen auch Ihr Arzt bestätigen, denn Besserung oder gar Heilung sind Teil einer jeden Statistik – auch wenn sie leider viel zu oft ignoriert werden.

Wie Sie sehen, ist die psychoonkologische Beratung eine Alternative, eine neue Sichtweise und eine Methode, die Ihnen Kraft und Zuversicht spendet. Nicht auf Basis gut gemeinter Zusprüche, sondern anhand zuverlässiger Fakten und unserer vielfachen Erfahrungen.

Lernen Sie jetzt mehr über die Psychoonkologie oder finden Sie eine Beratung in Ihrer Nähe.